Der Fano (ital. Fanone) des Papstes |
„Der Fanone stellt flach ausgebreitet ein der Kreisform sich näherndes Oval dar, dessen größter Durchmesser ca. 92 cm beträgt, und besteht aus zwei übereinander liegenden Blättern Seidenstoff. Dieselben sind nur in der Mitte, wo sich die Öffnung für den Kopf befindet, aneinandergenäht. Das obere Blatt ist ringsum etwa eine Handbreit kleiner als das untere. Mit Futterstoff ist der Fanone nicht versehen. Die beiden Seidenstücke sind von weißer Farbe, mit roten und goldenen Streifen verziert und außerdem rundum mit einer schmalen Goldborte eingefaßt. Auf dem Vorderteil des Fanone befindet sich ein goldgesticktes Kreuz; an der hinteren Seite ist im Anschluß an die Halsöffnung, des leichteren Anziehens halber ein Einschnitt angebracht. Bänder zum Zwecke des Anbindens wie am gewöhnlichen Amikt befinden sich nicht an ihm. Die Anlegung des Gewandstückes vollzieht sich in folgender Weise. Nachdem der Diakon den Papst mit dem linnenen Amikt, der Albe, dem Cingulum samt Subeinetorium und dem Brustkreuz versehen hat, zieht er ihm den Fanone mittels der in demselben angebrachten Öffnung so über den Kopf, daß dieser wie ein Kragen die Schultern, den Rücken und die Brust bedeckt, und der Teil, welcher mit dem Kreuze geschmückt ist, nach vorn gerichtet ist. Dann schlägt der Diakon die hintere Hälfte des oberen Blattes über das Haupt des Papstes, bekleidet diesen mit Stola, Tunicella, Dalmatik und Kasel, läßt hierauf den über den Kopf des Papstes geschlagenenTeil des Fanones wieder herab, zieht die vordere Hälfte des oberen Blattes unter dem Meßgewand hervor und ordnet schließlich das Ganze so um die Schultern an, daß das Ornatstück diese wie ein Kragen bedeckt.“ Braun, Joseph: Die Liturgische Gewandung im Occident und Orient – nach Ursprung und Entwicklung, Verwendung und Symbolik, Herdersche Verlagshandlung, Freiburg, 1904, Seite 52 Papst Benedikt XVI am 21. Oktober 2012, erstmals mit Fano Papst Johannes Paul II mit Fano Papst Pius XII mit Fano und Tiara Weiterführende Literatur: Fano in: Lexikon für Theologie und Kirche (LThK), 3. Auflage, Herder Verlag, Freiburg Braun, Joseph: Die Liturgische Gewandung im Occident und Orient – nach Ursprung und Entwicklung, Verwendung und Symbolik, Herdersche Verlagshandlung, Freiburg, 1904, Seite 52 bis 57 Innocentius III, De Myst. Missæ, I, c. 53.:„Romanus Pontifex post albam et cingulum assumit orale [fanon], quod circa caput involvit et replicat super humeros, legalis pontificis ordinem sequens, qui post lineam strictam et zonam induerunt ephod id est super-humerale.” Nabuco, Joaquim: Ius pontificalium. Introductio in caeremoniale episcoporum, Latein, 403 Seiten , Desclée in Paris, 1956:„Materia et color:Fano conficitur e serico albo tenui non undulato et sine subsuto.Forma:Fano fabricatur ad modum pallioli humeralis altitudinis dimidii metri et cum tribus circiter metris circumferentiæ et fit duplex cum parte interiore aliquantulum longiore. Partes duæ per uniones firmantur circumcirca collum et retro fit scissura ut possint per caput poni cum sint circulum clausum.Ornamentatio:Fano papalis in utraque parte ornatur circumcirca virgis aureis, rubinis et albis interpositis, et ante pectus additur crux ex opere phrygio in perte superiore. Ad collum et ad utramque oram aureum torulum additur.Regulæ quoad usum: Summus Pontifex fanone utitur super planetam quoties se vestit in pontificalibus. Illum induit Papa, prius crucem deosculans, super albam et crucem pectoralem; deinde partem superiorem super caput reponit ad instar amictus dum ceteras induit vestes, et accepta planeta, super illa reponitur, et ultimo sacro induitur pallio. APC, 1900, p. 106; Braun, I Paramenti Sacri, p. 69.****Recentissime totus ritus fanonis immutatus est, nam non amplius ornatur virgis superpositis sed conficitur e serico ad hoc fabricato cum virgis in ipso serico textis trium colorum. Præterea partes duæ separantur ita ut sint revera duæ vestes, et pars superior pontifici imponitur post casulam.“ |